NI ganzheitliche integrative Traumaarbeit
Was ist das genau?
Ganzheitlich: Körper, Geist und Seele bilden eine Einheit. Alle Erfahrungen sind auch in unserem Körper gespeichert, in unseren Zellen. Traumata haben immer eine körperliche Komponente. Deshalb wird der Körper zu 100% miteinbezogen in die Arbeit, denn Trauma ist gebundene/eingeschlosssene Lebensenergie im Körper.
Unverarbeitete Erlebnisse enthalten die „Ladung“von damals. (Siehe „Mehr Traumawissen“)
Ausserdem fehlt meist die konkrete Erinnerung oder das Bewusstsein von Zusammenhängen ist nicht klar. Unser Körper weiß aber Bescheid. Über den Körper können wir wunderbar arbeiten und Zugang erhalten.
Integration: Ist der Gegenpol zu Dissoziation, Abspaltung und Verdrängung. Dies sind alles menschliche Schutzmechanismen, um uns in erster Linie zu schützen. Jedoch verhindern diese Mechanismen Verarbeitung/Integration und Verletzungen bleiben triggerbar über Jahrzehnte hinweg. Verschiedenste Symptome wie Ängste, Panik, Depression, chronische Schmerzen, Schlaflosigkeit oder Bindungsunfähigkeit können Folgen ungelöster Traumata sein.
Integration bedeutet mit dem Erlebten in Frieden kommen!
Traumaarbeit: Sicherheit ist einer der wichtigsten Schlüssel in der Traumaarbeit. Damit unser Nervensystem überhaupt in Balance sein kann, muss Sicherheit empfunden werden.
Wir nähern uns dem Trauma an, gehen aber NICHT in das Trauma.
Ziel ist es das Nervensystem zu regulieren. In dem Moment, in dem wir die eingeschlossene Energie von damals, wohl dosiert und innerhalb unseres Stresstoleranzfensters erleben können, wird sie integriert. Die Energie von damals wird im Hier und Jetzt endlich gelöst. Symptome lösen sich auf.
Dies bedarf einiger Vorarbeit, damit du dich sicher fühlen kannst. So widmen wir uns zunächst der Ressourcenarbeit um eine gestärkte Basis zu erschaffen. Durch Pendeln zwischen Ressourcen und der überwältigenden Erfahrung von damals, finden wir eine Dosierung der Gefühle/Körperempfindungen, die du und dein Nervensystem gut und sicher meistern können. So löst sich die gebundene Energie und kann wieder fließen. Symptome können sich auflösen.
Meine Arbeit stützt sich auf die neusten neurologischen Erkenntnisse in der Traumaforschung und umfasst die Polyvagaltheorie (Vagusnerv) nach Steven Porges, das Stresstoleranzfenster nach Daniel Siegel und Somatic Experiencing nach Peter A. Levine (Buchtipp: Sprache ohne Worte).
Bei Traumata denken die meisten Menschen zunächst an Missbrauch, Vergewaltigung, Krieg, Unfälle und körperliche Gewalt. Dabei geht Trauma weit über diese Grenzen hinaus. Auch muss es nicht ein einmaliges Ereignis sein, sondern kann über einen längeren Zeitraum stattfinden.
Emotionale Gewalt wird z. B. häufig unterschätzt. Auch Verluste, Scheidungen, medizinische Notfälle, Operationen, Krankheiten,anhaltender toxischer Stress, anhaltendes Mobbing und viele zwischenmenschliche Enttäuschungen haben Potenzial für Trauma.
Bindungs- und Entwicklungstraumata können entstehen und nachträglich das Leben sehr beeinträchtigen.
Wie entsteht ein Trauma:
Trauma liegt nicht im Ereignis selbst, sondern in den Folgen, die sich aus der nicht gelingenden Verarbeitung ergeben. Diese Nichtverarbeitung schlägt sich vor allem im Nervensystem nieder.
Ein traumatisches Erlebnis zeichnet sich dadurch aus, dass es die Bewältigungs- und Verarbeitungsfähigkeit des Betroffenen übersteigt. Also ist Trauma etwas individuelles und erklärt die Frage, warum manche Menschen traumatisiert aus Ereignissen treten und andere Menschen ohne Folgen weiterleben.
Alle Ereignisse, die durch ihre
- Plötzlichkeit („aus heiterem Himmel“)
- Heftigkeit („zu schnell, zu lang, zu intensiv)
- Ausweglosigkeit („Wie die Maus in der Falle“)
- Hilflosigkeit („mutterseelenallein, allein auf weiter Flur“)
- Ohnmacht („Ich bin verloren“)
- Dauer („ich dachte, es endet nie“)
einen Menschen mehr oder weniger
- aus der Bahn werfen
- sprachlos machen
- fassungslos zurücklassen
- in Mark und Bein erschüttern
- den Boden unter den Füßen wegziehen
- das Gefühl geben „Danach war nichts mehr wie zuvor“
Unser Körper reagiert automatisiert in bedrohlichen Situationen mit evolutionsbedingten unwillkürlichen Reaktionen aus dem Stammhirn: KAMPF, FLUCHT oder ERSTARRUNG. Bindungssuche geschieht im Vorfeld: Kann mir jemand helfen?
Sind Bindungssuche, Kampf und Flucht nicht möglich verbleibt die Erstarrung und die vom Körper mobilisierte Energie für Flucht und Kampf bleibt im Körper „stecken“. Psychische oder körperliche Symptome sind die Folgen daraus.